Der erste Urlaub mit dem e-MTB

Erfahrungsbericht von Inken

Inken mit ihrem Focus Jam²

Zuletzt aktualisiert am 7. Dezember 2020

Ich hatte diesen Herbst die Möglichkeit, mit einem e-MTB in die Gegend zu reisen, die ich sonst nur aus dem Sattel eines „klassischen“ MTBs kenne, und das seit 20 Jahren. Da ich erfahrene Mountainbikerin und Alpenüberquererin bin, hat mich natürlich sehr gereizt – außerdem konnte ich so den Unterschied meiner Stammtouren direkt vergleichen.

Also ging es los ins Tessin an den schweizer Teil des Lago Maggiore. Mich erwarteten schmale Gassen, einsame Dörfer, viel Wald, vor allem Berge und eine fantastische Aussicht – meine Lieblingsgegend seit vielen Jahren. Trotzdem war es aufgrund der alpinen Topografie in den letzten Jahren schon eine gewisse Herausforderung für mich, ohne elektrische Unterstützung schöne Tagestouren zu machen. Denn diese waren oft so anstrengend, dass ich zum Teil überfordert war. Außerdem ist es trotz genauer Planung im Herbst schwierig, noch bei Tageslicht wieder zu Hause anzukommen.  

Kein Problem mehr mit dem e-Bike! Ich habe nun einen größeren Radius, bestimme den Grad der Unterstützung und bewege mich in der Natur – und bin abends einfach nur glücklich, entspannt und habe trotzdem das Gefühl, hochgradig sportlich aktiv gewesen zu sein. Das Aufsteigen am steilen Berg war für mich sonst eine Herausforderung, jetzt einfach nur pure Lebensfreude!

Meine sportliche Begleitung

Auf meiner Reise ins Tessin hatte ich eine sportliche Begleitung in Form des Focus Jam2 Pluse-MTB FullyShimano Deore XT 11-Gang, inkl. einem T.E.C. Pack, welches mir zusätzliche 378 KWh Akkukapazität ermöglichte. . Das e-MTB von Focus hat 3 Modi: EcoTrail und Boost. Der Eco-Modus unterstützt mich schon genug, dass ich auch im bergigen Gelände (vor allem bei asphaltiertem Untergrund) genügend Schub habe. Ich bin dann zwar gefordert, aber nicht überfordert. Der Trail-Modus hingegen unterstützt in dem Maße, wie ich in die Pedale reintrete. Der Boost-Modus schließlich ist für mich fast wie Moped fahren: Er ist genial für steile Anstiege, aber ansonsten für mich etwas befremdlich. Ich mag es auch mit Unterstützung, langsam und entschleunigt die Berge hochzufahren.

Der erste Urlaub mit dem e-MTB

1.Tour: Do. 19.9., Elsass, Trois Epis

Meine erste e-MTB Ausfahrt habe ich im Wald rund um Trois Epis unternommen. Hier waren die Spitzkehren bergauf eine erste kleine Herausforderung für mich, insbesondere durch die plötzliche Geschwindigkeit und Lenkung. Doch beim Downhill-Erlebnis war es absolut überraschend, dass das Gewicht des Bikes überhaupt nicht stört und das Bike absolut sicher über Stock und Stein rollt.

Das Bergauffahren auf sehr gerölligem Boden war MEGA! Auch über größere Steine rollte das e-Bike einfach drüber. Gleichgewichtsprobleme, die ich vorher auf Grund der geringen Geschwindigkeit und Umkippgefahr bergauf hatte, waren beim Focus Jam2 Plus nicht existent.

Meine erste Bilanz nach der ersten kurzen Tour: 22 km, ca. 500 hm, ca. 2 h einfach aufs Geratewohl – es war ein riesen Spaß!!

2. Tour: Fr. 20.9., meine Hausrunde

Die zweite Tour mit dem e-MTB war meine Hausrunde. Es ging über den Berg nach Ronco, Arcegno, Golino, an der Melezza entlang bis Ascona, dann die Promenade bis Mte Veritas, über Casa Berno nach Ronco, über Porto Ronco zum See und entlang der Ufer Promenade Brissago. Eine Traumtour für mich, da ich die wunderschöne Gegend viel intensiver wahrnehmen konnte – nämlich dadurch, dass ich nicht permanent am Pulslimit unterwegs war.

Die Schweizer waren übrigens sehr begeistert von dem Bike, ich wurde sehr oft darauf angesprochen. Mit noch 3 Balken Akku bin ich die letzten 150 hm zur Ferienwohnung im Boost-Modus hochgefahren. Der Zug des Motors war einfach unglaublich und fühlte sich fast so an, als on ich mit einem Moped unterwegs wäre. Allerdings hatte diese kleine Einlage meines Erachtens mit Sport nicht mehr viel zu tun.

Der erste Urlaub mit dem e-MTB

3. Tour: Sa. 21.9., Brissago – St. Agata – Monte Giove

Meine Tour heute beinhaltete teils sehr steile Weganteile, deswegen habe ich die letzten 400 hm öfter den Boost-Modus ausgetestet. Am Ende des fahrbaren Weges war dann der erste Akku verbraucht – den Gipfel habe ich also mit dem letzten Tropfen Sprit erreicht. Nach ca. 15 km, 1000 hm und einer Stunde reine Fahrzeit war ich sehr verschwitzt, aber glücklich. Denn dies war nach 10 Jahren die erste Tour mit solchen Anstiegen ohne massive Knieprobleme!

Der Anstieg war sehr steil – teilweise hatte die Steigung mehr als 19%. Hier hatte der Eco-Modus keine Chance, und selbst der Trail-Modus war eine Herausforderung. Auf den letzten 400 hm habe ich deswegen auf den Boost-Modus zurückgegriffen. Das war bei diesen Steigungen ein echtes Vergnügen! Allerdings ist der Boost-Modus auch ein echter Akkufresser. Die Abfahrt war ebenfalls sehr steil. Um vorne nicht über den Lenker zu gehen, musste ich somit lange Passagen mit dem Gesäß hinter den Sattel gehen. Ab ungefähr der Hälfe des Rückwegs ging links ein neuer MTB-Trail ab, den wollte ich natürlich auch testen. Hier habe ich sehr schmale Wege, viele Spitzkehren und einen sehr abwechslungsreichen Untergrund in traumhafter Kulisse kennen lernen dürfen.

Die Rückmeldungen von Freunden und Familie zu meinen Touren waren übrigens durchweg positiv – der Tenor: „Das was du da tust, macht total Lust auf e-Bike!“

4. Tour: Mo. 23.9., Baderunde an der Maggia

Auch nach meiner 4. Tour hatte ich keinerlei Sitzprobleme – der Sattel war also top!

Der Boost-Modus ist fantastisch, wenn man keine Lust mehr hat, sich zu quälen oder die Muskeln einfach mal eine Pause brauchen. Für mich ist es dennoch nach wie vor etwas befremdlich, bei 20% Steigung einhändig mit 20 km/h einen Berg hochzufahren.

Der erste Urlaub mit dem e-MTB

5. Tour: Di. 24.9., Flanierrunde mit Zivilkleidung

Der erste Urlaub mit dem e-MTB

Heute wollte ich an der Brissago Promenade und am Wasser entlang nach Ascona, denn dort war ein Kunsthandwerkermarkt. Dort habe ich wunderschöne Sachen von Schweizer Künstlern, Schmuck, regionale Produkte und Leckereien entdeckt. Danach ging es weiter in der Ebene über das Maggia Delta nach Locarno, und dann gegen 17:30 h zurück nach Ascona und noch einmal zum Monte Veritas in der letzten Abendsonne.
Ich hatte zwar leichte Sitzprobleme ohne Sitzpolster, aber trotzdem eine sehr entspannte Tour, die trotz Abstecher zum Monte Veritas (ca. 500 hm bis Brissago) auch ohne extremes Schwitzen möglich war.

6. Tour: Mi. 25.09.19, Höhenmetertest

Heute wurde ein Traum für mich war – ein Höhenmetertest über 1600 hm. Gestartet bin ich in Brissago, um mich dann im Eco-Modus am See entlang nach Locarno aufzuwärmen. Dann ging es hoch auf den Monte Bre (ca. 850 hm) mit noch 3 von 5 Akkubalken. Wahnsinn!

Danach kam der Einstieg in den Trail. Der war sehr geröllig, mit groben Steinen auf einem schmalen Pfad. Ohne Unterstützung habe ich hier früher oft geschoben, weil für mich die Koordination des Bikes bei sehr hohem Puls schwer durchzuführen war.

Am höchsten Punkt habe ich eine Pause am Sessellift gemacht, um dann mit dem letzten Akkubalken die letzten 1500 hm zu bezwingen – bis der Akku auf einmal leer war. Die T.E.C. Pack Synchronisation schien nicht funktioniert zu haben, also ging es ab jetzt ohne Akku weiter.

Diese Tour hat mich an meine Grenzen gebracht, sich aber auch als machbar erwiesen. Ich bin sehr dankbar, das erleben zu dürfen! Die schmalen Trails bergauf waren sehr einfach zu fahren, hier musste ich mein Bike früher oft schieben. Das Bike ist absolut wendig im Gelände, ich habe fast nur den Eco-Modus für den Aufstieg genutzt und ab und zu im steileren Gelände den Trail-Modus, aber der Boost wurde nicht benötigt.

Tour 7: So. 29.9., Ausradeltour

Der erste Urlaub mit dem e-MTB

Heute wollte ich eine Ausradeltour machen: Einmal zum Recyclinghof, mein Leergut wegbringen, dann von dort hoch in die Berge Richtung Ronco, Colle San Marco, Monti di Ronco, und dann zurück Richtung Arcegno den Hangweg entlang nach Golino und an der Melezza zurück Richtung Ascona. Es sollte ein letzter Streifzug über die Strandpromenade von Ascona werden, denn es zogen dunkle Wolken aus Richtung Brissago auf. Ich gab Gas, um rechtzeitig zurück zu kommen. Es roch nach Regen, trotzdem ließ ich mir einen letzten Besuch der Promenade von Brissago nicht nehmen. Ich kam absolut erholt aus dem Urlaub nach Hause. Wo mir früher die Luft weg blieb, hatte ich jetzt die Entspanntheit, mit offenen Augen staunen zu dürfen.

Mein Fazit

Vorteile:
Ich habe keine Knieprobleme mehr, da ich den Trittwiederstand durch die Unterstützung besser modifizieren kann. Außerdem war der Sattel des Focus Jam2 Plus top und ich hatte mit meiner Radhose keine Sitzprobleme. Ich bin zudem deutlich schneller auf der Straße unterwegs, das gibt mir Sicherheit. Und vor allem die Schiebehilfe ist in schwerem Gelände griffig und sehr effektiv, das Bike läuft quasi von alleine. Hervorzuheben ist außerdem die tolle Bike-Geometrie des Jam2 Plus, denn ich hatte keine verspannten Schultern o.ä., auch nicht mit relativ schwerem Rucksack.

Achtung: e-Bike Fahren macht süchtig! Eltern haften für Ihre Kinder! Es ist einfach purer Genuss und wahre Lebensfreude!

Nachteile:
Leider hört man den Motor ziemlich laut, vor allem bergauf. Außerdem hat mein normaler Radcomputer hat mehr Funktionen, wie z.B. einen Altimeter. Das hätte ich mir hier auch gewünscht.

Die technische Kopplung mit dem T.E.C. Pack: Am Bike wird nur der Ladezustand eines Akkus angezeigt und es ist herausfordernd zu erkennen, welcher. ACHTUNG: Wenn der am Bike verbaute Akku leer ist, kann man das Bike nicht mehr mit dem T.E.C. Pack koppeln, man fährt dann ohne Unterstützung.

Trotzdem: Das Focus Jam2 Plus überzeugt mich auf allen Ebenen, die Akkulaufzeit hat meine Vorstellungen außerdem bei weitem übertroffen: 500 hm im Eco Modus bergauf, und ich habe nur 2 von 5 Balken verbraucht!

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Jenny

Jenny

...ist in ihrer Freizeit auf den schönsten e-MTB Trails anzutreffen.
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